Sweetest sin or what…?

Sweetest sin or what…?

Wir alle begehen sie im Laufe unseres Lebens.
Die kleinen oder etwas größeren Sünden. Die Jugendsünden. Die Sünden, die wir auf ewig bereuen.

Googelt man den Begriff (Lexika sind ja allbekannt im heutigen Zeitalter eine aussterbende Spezies) so stolpert man über folgende Definition:

Handlung, die schlecht oder unvernünftig ist.

Im Religionsunterricht wurden uns die sieben Todsünden gelehrt.

Doch liegt es nicht ganz unabhängig von Bibel und Google in unserem eigenen Ermessen, was sich für uns als begangene Sünde darstellt?

Wir alle haben sie begangen die von uns selbst in unserem eigenen Empfinden definierten Sünden. Wir haben alle die Art von Sünde begangen, über die wir es niemals wagen zu sprechen. Wir haben Jugendsünden fabriziert. Und wir haben alle schon kleine Sünden begangen, die sich wie die Prise Salz in der Suppe auf unser Leben auswirken. Sie sind nachhaltig und bringen uns zum Schmunzeln, wenn wir an die Taten, welche zur eigentlichen Sünde geführt haben zurückdenken. Und eventuell haben wir sogar die Art von Sünde begangen, die sich in einer literarischen Grauzone nahe dem Wort Leidenschaft befindet.

Aber welche Sünde wünschen wir uns ungeschehen machen zu können?

Bei meiner Person könnte man meinen, es wäre meine Jungendsünde, Sterne, welche auf ewig unter meiner Haut an der Hüfte gemalt sind.
Oder die Tatsache, dass ich nach beinahe drei Jahren wieder angefangen habe zu rauchen.
Doch weit gefehlt.
Zu meinen größten Sünden gehören die Dinge, dich ich nicht erlebt habe, die verpassten Chancen, die unentdeckten Möglichkeiten.
Die Tatsache nicht das Beste aus mir gemacht zu haben, als es mir auf einem silbernen Tablett präsentiert wurde.
Es sind die ungesagten Worte. Die unausgesprochenen Gefühle. Die ekelhafte Art, die ich an den Tag gelegt habe, als sich mein Hormonhaushalt in der Pubertät befand.
Ich kann diese Dinge nicht ungeschehen machen, das ist der Teil des Lebens, den wir akzeptieren müssen.
Der Zeiger läuft unhaltbar weiter, ohne die Macht, dass wir vergangenes nochmal rückwirkend beeinflussen können. Wir handeln unwiderruflich.
Wir können nur hoffen, dass wir in ähnlichen Fällen bedachter agieren werden. Und das ist der schöne Teil am älter werden, wir werden uns dieser Tatsache des Unwiderruflichen bewusster je länger sich der Zeiger bewegt.

Ich weiß nicht, wie viele Sünden ich in den kommenden Jahren begehen werde, ich weiß jedoch, dass sie stets präsent sein werden und das ist auch gut so.
Denn selbst bei jenen Sünden über die ich niemals sprechen werde, konnte ich aus diesen lernen und an ihnen wachsen.
Lernen ist ein ewig andauernder Prozess des Lebens und wenn es dazu gehört unvernünftig zu sein, dann werde ich das mit äußerst großer Freude sein.

Annicaillou

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